Spielbericht Pokalviertelfinale JFV Dreisamtal gegen die SG Hecklingen Malterdingen

Nachdem die Leistungen in der Meisterschaft deutlich hinter den Erwartungen der SG zurückgeblieben sind, erhofft sich die SG mit einem Sieg im laufenden Pokalwettbewerb, der Saisonbilanz ein positives Ereignis beizusteuern. Jedoch wurde dies von den sehr disziplinierten und kombinationsstarken Dreisamtälern zunichte gemacht. Trotzdem kann man aus der Pokalviertelfinal Niederlage positive Erkenntnisse für den noch ausstehenden Abstiegskampf in den letzten zwei Spielen mitnehmen.

Nachdem mit sieben verletzten und fünf angeschlagen Spielern die Personaldecke in den letzten Meisterschaftsspielen einen negativen Höhenpunkt erreicht hat, was einer der Gründe für die sehr miserablen Leistungen der letzten Wochen war, stand nun unter der Woche das Bezirkspokalviertelfinal bei der JFV Dreisamtal auf dem Programm. Das Trainerteam und die Mannschaft fieberten seit Wochen auf dieses Ereignis hin, da dies die letzte Chance war in dieser Saison noch einen Titel zu gewinnen.
Scheinbar muss Dr. Müller Wohlfahrt persönlich eine Lücke in seinem Terminkalender für einen Massentermin der verletzten Spieler der SG gehabt haben, da alle Spieler bis auf Daniel Dick, Knöchelbruch mit Bänderriss und Daniel Breisacher, Muskelfaserriss, Bereitschaft für das wichtige Pokalereignis gezeigt haben. Der Langzeitverletzte Yanik Brucker, welcher in der kompletten Rückrunde kein einziges Spiel wegen einer schwerwiegenden Leistenzerrung bestritten hat, Marcel Mitzlaff, welcher seit 4 Wochen wegen anhaltender Knöchelschmerzen nicht Fußball spielen konnte, Maxi Starosta, Schädel-Hirntrauma, sowie Janick Bock, welcher sich am 5. Mai die Fußgelenkbänder gerissen hatte, wollten der SG auf dem Platz beistehen und schafften den Sprung in den Pokalkader.
Hinzu kamen noch die 4 B-Jugendspieler Loceni Conte, Nils Ziebold, Jan Hoffmann und Phillip Meier, weshalb es möglich war mit einem 18 Mann Kader zum Pokalspiel anzureisen und aus dem vollen zu schöpfen. Mit Benjamin Jung, Simon Striegel, Nico Kaiser und Nico Rombach wurden sogar Spieler nicht für den Kader berücksichtigt, ein Premiere für diese Saison. Leider musste Christian Brombacher das Bett mit einer Angina teilen und stand somit kurzfristig nicht zur Verfügung.

Während des Umziehens und des Warmmachens waren die Anspannung und der Fokus deutlich spürbar. Anfänglich saßen Jan Schott, Markus Riester, Alex Duri, Maxi Starosta und Tim Dinkel auf der Bank. Somit vertraute das Trainerteam auf alle aushelfenden B-Jugendspieler sowie auf die zurückkehrenden Verletzten, eine riskante aber kalkulierte Entscheidung, welche zusätzlich neue Impulse wecken sollte. Schiedsrichter Ralf Stampf, welcher das Spiel souverän und mit klarer Linie leitete, eröffnete das Spiel pünktlich um 20:00. Die SG von Anfang an mit der Defensivarbeit beschäftigt, denn wie erwartet waren die Dreisamtäler spielerisch überlegen. Jedoch verteidigte man geschlossen in einem 4-3-2-1 System indem Marcel Mitzlaff, Nils Ziebold und Loceni Conte die schwierige Aufgabe hatten das Zentrum kompakt und geschlossen zu halten. Bis auf wenige Schüsse konnte man den Gegner vom eigenen Tor fernhalten, offensiv konnte man mit Hilfe einiger schneller Umschaltsituationen in die Nähe des gegnerischen Tores kommen, vertändelte doch meist den Ball vor dem Sechszehner und kam somit nicht zum Abschluss. In der 17. Minute konnte der Dreisamtäler Flügelspieler mit dem Ball parallel zum Strafraum vom rechten Flügel in die Mitte ziehen und den Ball mit im oberen Winkel versenken. Ein schöner Schuss und zu diesem Zeitpunkt die verdiente Führung für die Dreisamtäler. Nach dem Führungstreffer das gewohnte Bild, die Dreisamtäler drückten mit starken Kombinationen auf das zweite Tor, die SG verteidigte immer noch mit Leidenschaft und viel Wille. Aus den Kontern der SG kamen mittlerweile schwache Torschüsse zustande, jedoch weiterhin keine Gefahr für das Dreisamtäler Tor. Als die SG besser ins Spiel gefunden hatte, und leichte Spielanteile übernommen hatte, kam ein weiterer Dämpfer über durch eine der großen Schwächen dieser Situation, einem Standard. Der Dreisamtäler Stürmer durfte völlig alleinstehend ca. 7 Meter vor dem Tor den Ball ins Tor wuchten. Ein zwei Tore Rückstand nach 27 Minuten gegen einen übermächtigen Gegner schien bereits wie ein verlorenes Unterfangen. Doch dann durch den ersten sauber zu Ende gespielten Angriff der Anschlusstreffer. Yanik Brucker ließ beide gegnerischen Innenverteidiger mit einem Hacken ins Leere laufen und spielte den Ball quer zu Nils Trzecziak, welcher den Ball eiskalt aus 11 Metern im Tor versenkte. Der Jubel der SG auf dem Feld und auf der Bank war riesig, die Motivation bekam einen weiteren Schub, und man konnte wieder glauben. Die Dreisamtäler wirkten nach dem Anschlusstreffer etwas überrascht, weshalb die SG noch vor der Pause zu weiteren guten Tormöglichkeiten kam, konnte diese jedoch nicht nutzen und man ging mit einem 2:1 Rückstand in die Pause.
Die Stimmung in der Kabine war positiv, das Spiel war noch nicht verloren. Das Trainerteam warnte aber auch durch keine übereifrigen Aktionen das Spiel wieder komplett zu verlieren. Wieder auf Platz fing es leicht an zu regnen, was es auf dem eher ungewohnten Kunstrasen nur schwerer für die SG machte. In der zweiten Halbzeit dasselbe Bild, die Dreisamtäler versuchten das Spiel frühzeitig deutlich zu ihren Gunsten zu entscheiden. Die SG weiterhin mit leidenschaftlicher Defensivarbeit konnte den Ball jedoch nicht in den eigenen Reihen halten und auch keine Offensivaktionen starten.
Nachdem L. Conte, welcher übrigens am Ramadan teilnimmt, kräftetechnisch am Ende war, ersetzte ihn Maxi Starosta. Der erste Wechsel der SG. Die Dreisamtäler hatten bereits in der ersten Halbzeit die Flügelposition durchrotiert. Bedingt durch den Wechsel war die Abstimmung der Mannschaft kurzfristig nicht in Ordnung, was die Dreisamtäler gnadenlos ausnutzten. Es wurde auf dem rechten Flügel stark bis auf die Grundlinie durchkombiniert, den Ball dann in Richtung des 11 Meter Punktes zurück gelegt, wo ein Stürmer einlief und den Ball technisch stark über Janick Bock ins Tor lupfte. Verärgert und etwas frustriert über den Gegentreffer, war die Hintermannschaft nochmals unkonzentriert, weshalb nur 2 Minuten später der nächste Treffer hinzunehmen war. Nach dem 4:1 war das Spiel verloren, jedoch gab die SG sich noch nicht endgültig auf. Es gelang der SG wieder vermehrt bis zum gegnerischen Strafraum zu kombinieren und zu gelegentlichen Abschlüssen zu kommen, auch bedingt durch die sicherscheinende Führung der Dreisamtäler, welche nicht mehr mit voller Entschlossenheit die Partie führten. Meistens wurden diese Situationen von Nils Ziebold eingeleitet, welcher eine sehr starke Partie bestritt, und Kenneth Kuster auf die Reise schickte. Im vorherigen Teil der Partie musste Kenneth Kuster meisten seine enorme Geschwindigkeit für die Defensivarbeit einsetzten und konnte sie nicht offensiv nutzen. Die Dreisamtäler erhöhten in der 77. Minute auf 5:1, was die endgültige Entscheidung war. In der zweiten Halbzeit wurde noch Alex Duri und Markus Riester eingewechselt.
Abschließend ist zu sagen, dass die JFV Dreisamtal verdient durch ihre überlegenen kombinatorischen und fußballerischen Fähigkeiten in die nächste Runde eingezogen ist. Jedoch war die Teamleistung der SG vorbildhaft und macht Mut auf die schwierigen Spiele gegen den Abschied.

Autor Nicklas Glur